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Neuer Musik Cloud Service verärgert Amazon-Kunden

2 Kommentare

amaz_mp3Jahrelang habe ich gerne meine Musik-MP3s bei amazon.de gekauft. Faire Preise, ordentliche Qualität (VBR) und ein einfaches, zuverlässiges Download-Tool machten mich zum zufriedenen Kunden. Seitdem der Online-Riese aber Mitte September den hauseigenen Cloud Service eingeführt hat und den MP3-Handel daran gebunden hat, macht mir das Shoppen keinen Spaß mehr. Und das geht einer Menge anderer amazon-Kunden genauso…

Aber der Reihe nach: OK, ich habe grundsätzlich nichts gegen eine Musik Cloudbei amazon, die mir – in der Basis-Variante – kostenlos Speicherplatz für meine Musik bietet und mir zudem ermöglicht, wieder auf MP3s zuzugreifen, die ich bereits vor langer Zeit erworben habe. Schließlich werden im Cloud Player alle jemals getätigten MP3-Käufe gelistet. Zuvor war ein erneutes Downloaden früherer MP3-Einkäufe nicht möglich.

Ärgerlich ist aber, dass amazon im Zuge der Umstellung auf Cloud ein wesentliches Element des Auswahl- und Einkaufsvorgangs einfach gestrichen hat: den guten, alten Warenkorb! Stattdessen zwingt amazon den Nutzer nun via “1-Click”-Button zum sofortigen MP3-Kauf. Konnte man sich früher im Warenkorb vor dem endgültigen Kauf nochmal einen Überblick über die ausgewählten Titel und Alben verschaffen, wird nun sofort Geld fällig.

Problematisch wird das “1-Click”-Doktrin Prinzip vor allem dann, wenn man kein komplettes MP3-Album kaufen möchte, sondern sich in Ruhe mehrere Einzeltitel zusammenstellen will. Denn jeder Kauf eines Titels führt zur sofortigen Abbuchung vom Konto. Nur wenn man seine Käufe innerhalb von 30 Minuten erledigt, werden die Bestellungen zusammengefasst. Das bringt weitere Probleme mit sich: So können unerwünschte Nebenkosten entstehen, wenn etwa das jeweilige Geldinstitut der amazon-Nutzer Gebühren für Abbuchungen verlangt. Zum anderen müssen sich die Nutzer ggf. für jeden MP3-Einkauf erneut bei ihrem amazon-Account anmelden, da der “1-Click”-Button direkt zur Eingabe der Account-Daten auffordert. Dies kostet Zeit und macht das Einkaufen komplizierter. OK, es gibt zwar noch die Möglichkeit, sich über die “Wunschzettel”-Funktion eine Einkaufsliste zusammenzustellen, aber auch das ist umständlich. Kundenfreundlich ist was Anderes…

“Never change a running system”

So lautet eine Formel, die in diesem Fall wie die berühmte Faust aufs Amazon Auge passt. Das alte System mit dem amazon MP3 Downloader hat sich jahrelang bewährt und für zufriedene Käufer gesorgt. Wozu nun diese Gängelung des Kunden mit dem Cloud Service und “1-Click”? Zumal mehrere Nutzer auch von technischen Problemen mit dem neuen Cloud Player berichten. So werden offenbar erworbene MP3 teils nicht vollständig in der Cloud angezeigt und das Abspeichern auf den heimischen PC oder Laptop funktioniert nicht immer.

Dass ich mit meinem Ärger nicht alleine bin, zeigen die zahlreichen Reaktionen anderer amazon-User, die in den entsprechenden amazon-Foren bereits diskutieren und sich kräftig gegen die CloudService/1-Click-Verschlimmbesserung wehren. Leider noch ohne Erfolg. Die bisherigen recht desinteressierten Reaktionen des amazon-Kundenservices zur Problematik lassen nicht gerade hoffen. Dabei wäre die Lösung doch so einfach: Warum nicht den Warenkorb wieder einführen und dem Nutzer optional den “1-Click”-Button anbieten? Ich hoffe, dass amazon hier bald umdenkt, sonst werden sich viele Kunden neue MP3-Shopping-Anbieter suchen.

2 Kommentare zu “Neuer Musik Cloud Service verärgert Amazon-Kunden

  1. hallo,
    erst nach vielen versuchen mit steigender wut habe ich verstanden: amazon will mich nicht mehr als kunden! es ist mir nicht mehr möglich einzelne titel beim mp-3 download in den einkaufswagen zu legen und nach abschluß aller einkäufe zu bezahlen. das bisherpraktische, schnelle einkaufen einelner titel – auch unterschiedlicher interpreten- ist mir nicht mehr möglich.schade, im gegensatz zu apple fühlte ich mich bei amazon wohl. nun werde ich meine musik eben bei einem anderen, kundenfreundlichen anbieter beziehen.
    j.g.

    • Hallo,
      ja, das Ganze ist wirklich ärgerlich und es ist zu befürchten, dass amazon auch in Zukunfr nicht auf die User hören wird, die sich ja bereits einfrig beschweren. Nur über den Wunschzettel kann man noch vor dem mp3-Einkauf „vorselektieren“, aber auch das ist etwas umständlich und das Kaufen geht eben nur über „1-Click“. Ich hoffe, man gewöhnt sich daran. Was Auswahl und Preis angeht, ist amazon den anderen Anbietern (z.B. musicload) halt immer noch leicht überlegen…

      Viele Grüße
      Chris

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